1. Der genügsame Liebhaber (Hugo Salus) >>> Text | Quellen


2. Einfältiges Lied (Hugo Salus) >>> Text | Quellen


3. Der Nachtwandler (Gustav Falke) >>> Text | Quellen
mit Begleitung von Kleiner Flöte, Trompete, Kleiner Trommel und Klavier


4. Jedem das Seine (Colly, Vorname unbekannt)  >>> Text | Quellen


5. Mahnung (Gustav Hochstetter) >>> Text | Quellen


6. Gigerlette (Otto Julius Bierbaum) >>> Text | Quellen


7. Galathea (Frank Wedekind) >>> Text | Quellen


8. Langsamer Walzer >>> Text | Quellen
Aus dem »Spiegel von Arcadia« von Emanuel Schikaneder

AUFFÜHRUNGSDAUER: ca. 23 Min.

VERLAG:
Universal Edition
Belmont Music Publishers (USA, Canada, Mexico)

Im Wiener Carltheater, dessen musikalische Leitung Schönbergs Schwager Alexander Zemlinsky 1900 übernommen hatte, gastierte 1901 das von Ernst von Wolzogen – nach dem Vorbild des Pariser »Chat noir« – gegründete Kabarett »Überbrettl« aus Berlin. Otto Julius Bierbaum, Christian Morgenstern, Richard Dehmel und Gustav Falke gehörten zu jenen Dichtern, deren Texte ab November 1901 im neuerbauten »Bunten Theater« verlesen wurden. In seinen Memoiren »Wie ich mich ums Leben brachte« hielt Ernst von Wolzogen, der das Textbuch zu Richard Strauss’ »Feuersnot« verfasst hatte, seine Begegnung mit Arnold Schönberg fest: »In die Zeit, während wir in Wien am Carltheater gastierten, fiel das jüdische Versöhnungsfest, und Oskar Straus durfte am Abend dieses Tages auf Befehl seines reichen Erbonkels nicht auftreten. Er führte mir als seinen Stellvertreter für diesen Abend einen jungen Musiker zu von kleiner Gestalt, harten Gesichtszügen und dunkler Hautfarbe, dessen Name, Arnold Schönberg, damals noch gänzlich unbekannt war.«
Schönberg komponierte zwischen April und September 1901 acht Lieder, u. a. aus der von Bierbaum herausgegebenen Anthologie »Deutsche Chansons (Brettl-Lieder)«, und bot sie Ernst von Wolzogen für das »Überbrettl« in Berlin an. Dieser erwarb aus dem Kompendium für die Winterspielzeit 1901/02 sowohl den »Nachtwandler« nach einem Text von Gustav Falke, welchen er »höchst originell und musikalisch reizvoll« fand (Brief vom 7. Juni 1901), sowie »Jedem das Seine«. Die nach ihrem Entstehungsanlass benannten »Brettl-Lieder« führten zu einer Anstellung Schönbergs als Kapellmeister am »Überbrettl«, die er am 16. Dezember 1901 antrat. Der Vertrag wurde bis Ende Juli 1902 abgeschlossen; noch 1903 wurde Schönberg als Kapellmeister im »Berliner Adreßbuch« geführt. Seinem ersten Biographen Egon Wellesz berichtete er vom Misserfolg des »Nachtwandlers« bei der Uraufführung in Berlin, da der Trompeter die Schwierigkeiten der Partitur nicht zu meistern imstande war. Wolzogens Theater wurde vom Jugendstil-Architekten August Endell, der in München bereits mit dem Atelier Elvira Furore gemacht hatte, entworfen und neben einer modernen Bühne mit einem Orchesterraum ausgestattet. Trotz anfänglicher Popularität bei der feinen Berliner Gesellschaft wurde das Unternehmen ein wirtschaftlicher Misserfolg. Wolzogen stieg im Juni 1902 schwer verschuldet aus und Arnold Schönberg kehrte 1903 nach Wien zurück.

Therese Muxeneder
© Arnold Schönberg Center