Sonderausstellung
3. März – 5. Juni 2005

Das bildnerische Werk von Arnold Schönberg, Komponist, Musiktheoretiker, Maler, Lehrer und Vordenker der klassischen musikalischen Moderne, ist Thema einer großen Sonderausstellung am Arnold Schönberg Center.

Schönberg widersetzte sich menschlich wie künstlerisch jeglicher Anpassung und wandte sich zeitlebens gegen einen »kurzen Sinn, der sich ein Gebiet absteckt, um es überblicken zu können.« Eine besondere Bedeutung kommt seinem Bildschaffen zu, dessen er sich bediente, um auszusprechen, was auf musikalischem Wege anderen Tönen vorbehalten blieb.

Die hohe Emotionalität seiner Gemälde und Zeichnungen, Ergebnisse innerer Notwendigkeit, sich – wie in der Musik – in Farben und Formen auszudrücken, beeindruckte bereits Zeitgenossen wie Albert Paris Gütersloh, Wassily Kandinsky, Oskar Kokoschka, Franz Marc, Carl Moll und Max Oppenheimer, und teilt sich uns auch heute in höchster Aktualität mit.

Die Malerei des Autodidakten Schönberg, der sich vom »Schicksal dazu bestimmt« sah, »neue Gedanken auszudrücken«, kreist vielfach um die Themen des Blicks und der Vision, hinzu kommen Portraits von Persönlichkeiten des Wiener Kulturlebens und beeindruckende Serien von Selbstportraits, Landschaften und Bühnenbildentwürfen. Wie in seinen musikalischen Werken ist Schönbergs Kompositionsweise der etwa zwischen 1906 und 1911 geschaffenen Gemälde frei assoziierend, er malt nicht eines »schönen, liebenswürdigen« Bildes wegen, sondern um »seine subjektive Empfindung zu fixieren« (Wassily Kandinsky).

Die Retrospektive »Der Maler Arnold Schönberg« stellt sein bildnerisches Schaffen, darunter bislang unbekannte Gemälde und Zeichnungen, in neuen kontextuellen Bezügen dar. Ephemeren von der Hand Schönbergs, eine Reihe unpublizierter Schriften, Briefe und Zeitdokumente berichten von ersten Ausstellungen der Bilder, geben Einblick in Künstlerfreundschaften und zeichnen die Jahre der Malerei auf Wegen künstlerischer Neupositionierung und biographischer Krisen nach.

Eine eigene Abteilung ist jenen Werken des österreichischen Expressionisten Richard Gerstl gewidmet, die Schönberg, dessen Frau Mathilde und weitere Familienmitglieder zeigen. Portraits des Zeitgenossen Arnold Schönberg durch den Blick von Oskar Kokoschka, Egon Schiele und Max Oppenheimer offenbaren uns einen Künstler, der »sich selbst als Maler ausdrücken« konnte, und dabei »nichts außer genau seine Vision verwirklichen« wollte (Oskar Kokoschka).